Oberstufe
Die gymnasiale Oberstufe am St.-Bernhard-Gymnasium
Die gymnasiale Oberstufe (Sekundarstufe II) umfasst die Schuljahre 11 (Einführungsphase, EF), 12 (1. Jahr der Qualifikationsphase, Q1) und 13 (2. Jahr der Qualifikationsphase, Q2).
Sie setzt die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort und vertieft und erweitert diese durch Möglichkeiten der individuellen Schwerpunktsetzung. Auf Grundlage eines wissenschaftspropädeutischen Unterrichts bereitet sie auf die Abiturprüfung vor, die die allgemeine Studierfähigkeit bescheinigt und zugleich den Weg in eine berufliche Ausbildung außerhalb von Hochschulen eröffnet.
Die Begleitung der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des St.-Bernhard-Gymnasiums erfolgt durch das Oberstufenteam, das von unserem Oberstufenkoordinator Daniel Glünz unterstützt durch Stefan Achenbach geleitet wird. Derzeit arbeiten außerdem Julian Blome, Ulrich Klösters, Christopher Krieger, Tina Schulze und Saskia Velten im Oberstufenteam mit.
Unterschiede zur Sekundarstufe I
Die Organisation des Unterrichts in der Sekundarstufe II unterscheidet sich deutlich von der in der Sekundarstufe I.
Kurssystem
Der Unterricht erfolgt nicht mehr im Klassenverband, sondern fachbezogen nach individueller Wahl in Grundkursen und ab der Q1 zusätzlich in Leistungskursen. Leistungskurse zeichnen sich durch ein größeres Themenspektrum, eine vertiefte Beschäftigung mit einzelnen Themen und durch einen höheren Leistungsanspruch aus. Statt eines Klassenlehrers betreuen jeweils zwei Jahrgangsstufenleiter und der Oberstufenkoordinator die drei Jahrgangsstufen der Oberstufe.
Fachwahlen
Durch individuelle Auswahl von Fächern aus Pflicht- und Wahlbedingungen erfolgt eine Setzung von Schwerpunkten nach persönlichen Neigungen und Interessen. Die Vorgaben sichern ab, dass in jedem Fall eine breite Allgemeinbildung und eine allgemeine Studierfähigkeit erreicht wird.
Haupt- und Nebenfächer
Bezüglich der Unterrichtsorganisation erfolgt eine Aufhebung der Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenfächern. Grundkurse werden in allen Fächern i. d. R. dreistündig, Leistungskurse fünf Stunden pro Woche unterrichtet. In fast allen Fächern können zudem auch schriftliche Arbeiten, Klausuren, geschrieben werden.
Wegfall des Ganztags
In der Oberstufe unterscheidet sich das St.-Bernhard-Gymnasium nicht von Nicht-Ganztagsgymnasien. Es ist die gleiche wöchentliche Unterrichtsstundenzahl zu absolvieren wie an allen anderen Schulen mit gymnasialer Oberstufe. Damit einher geht auch die Pflicht zur Anfertigung von Hausaufgaben, von der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eines Gymnasiums mit gebundenem Ganztag befreit sind.
Aufbau, Dauer und Abschlüsse
Die gymnasiale Oberstufe dauert in der Regel drei Jahre, maximal ein Schuljahr darf wiederholt werden. Nach der Einführungsphase erfolgt bei ausreichenden Leistungen die Versetzung in die Qualifikationsphase, die insgesamt aus vier Halbjahren besteht. An deren Ende steht die Zulassung zur Abiturprüfung, die ebenfalls an vorgegebene Mindestleistungen gebunden ist. Die Ergebnisse der Leistungen in der Abiturprüfung („Block II“) und der Leistungen in der Qualifikationsphase („Block I“) bilden die Grundlage für die Zuerkennung der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) und der zugehörigen Durchschnittsnote. Frühestens am Ende der 12. Klasse kann bei entsprechenden Leistungen in zwei aufeinanderfolgenden Halbjahren der Qualifikationsphase der schulische Teil der Fachhochschulreife erworben werden, der zusammen mit einem einjährigen gelenkten Praktikum zum Studium an Fachhochschulen berechtigt.
Überblick
Die Struktur der gymnasialen Oberstufe ist in der folgenden Abbildung zusammengefasst:
Informationsbroschüre des Landes
Vom Land wird jedes Jahr eine Informationsbroschüre zur gymnasialen Oberstufe veröffentlicht, die auch jeweils an die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen verteilt wird. Ein Link zur aktuellen Fassung findet sich unten unter „Links“.
Fächerangebot in der Oberstufe
Die Fächer werden in der gymnasialen Oberstufe bestimmten Aufgabenfeldern zugeordnet, aus denen jeder dann seine individuelle Auswahl treffen kann. Innerhalb dieser Aufgabenfelder bietet das St.-Bernhard-Gymnasium die folgenden Fächer an:
Sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld (Aufgabenfeld I)
Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Spanisch fortgeführt aus Klasse 9, Spanisch neueinsetzend ab Klasse 11, Kunst, Musik, Literatur (nur in Q1), Vokalpraxis (nur in Q1), Instrumentalpraxis (nur in Q1)
Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld (Aufgabenfeld II)
Geschichte, Sozialwissenschaften, Geografie, Erziehungswissenschaften, Philosophie, Psychologie
Die drei letztgenannten Fächer werden ausschließlich in der gymnasialen Oberstufe angeboten. Sie gehören nicht zum Fächerkanon der Sekundarstufe I.
Mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld (Aufgabenfeld III)
Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Informatik
Keinem Aufgabenfeld zugeordnet
Katholische und evangelische Religionslehre, Sport
Leistungskurse können wir in der Regel in jedem Jahr in Deutsch, Englisch, Mathematik, Geschichte, Erziehungswissenschaft, Psychologie, Biologie und Physik anbieten. Je nach Interesse bieten wir auch Leistungskurse in Erdkunde, Sozialwissenschaften, Chemie, Informatik, Französisch, Latein und Kunst an.
Bedingungen für die individuelle Auswahl von Fächern
Zur Sicherung der allgemeinen Studierfähigkeit und einer breiten Allgemeinbildung gibt es Vorgaben, die bei der Auswahl der Fächer zu berücksichtigen sind. Diese Belegungsverpflichtungen beziehen sich auf die Wochenstundenzahl, auf die zu belegenden Fächer und auf die zu schreibenden Klausuren.
Einen ersten Überblick über die Anzahl der zu belegenden Fächer gibt die folgende Abbildung:
Nun folgt ein Kurzüberblick über die Bedingungen in der Einführungsphase, in der Qualifikationsphase und für die Abiturprüfung:
Einführungsphase (EF, Klasse 11)
In der Einführungsphase sind im Schnitt 34 Wochenstunden pro Halbjahr zu belegen. Dies erfolgt durch Wahl von elf oder zwölf Fächern in dreistündigen Grundkursen. Dazu können sogenannte Vertiefungskurse in Deutsch, Mathematik und Englisch zum Abbau von Lerndefiziten aus der Sekundarstufe I oder zur Vorbereitung auf die Wahl als Leistungskurs in der Qualifikationsphase angewählt werden. Die zu wählenden Fächer teilen sich auf in neun Pflichtbedingungen, die erfüllt werden müssen, und in zwei oder drei vollkommen frei zu wählende Fächer.
Einen Überblick gibt die folgende Abbildung:
Die mit (s) gekennzeichneten Fächer müssen schriftlich belegt werden, das bedeutet, dass in diesen Fächern pro Halbjahr je nach Fach eine oder zwei Klausuren zu schreiben sind.
Qualifikationsphase
In der Qualifikationsphase sind zwei Fächer als fünfstündige Leistungskurse zu wählen, wobei zu beachten ist, dass das erste Leistungskursfach Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft sein muss. Insgesamt müssen weiterhin im Durchschnitt 34 Wochenstunden belegt werden. Dies geht durch durchgehende Wahl von weiteren acht Grundkursen, die jeweils dreistündig unterrichtet werden. Es ist aber auch möglich, in der Q1 schon neun Grundkurse und dann in der Q2 nur noch sieben Grundkurse zu belegen. Eine wichtige zu beachtende Regel ist dabei die Kontinuitätspflicht, die besagt, dass nur die Fächer belegt werden können, die auch in der Einführungsphase schon belegt worden sind. Auch später ist es nicht mehr möglich, ein Fach anzuwählen, das man bis dahin noch nicht belegt hat. Eine Ausnahme bilden nur die Fächer Geschichte und Sozialwissenschaften, die man in der Q2 als sogenannten Zusatzkurse belegen muss, falls man sie nicht schon in der Q1 belegt hat.
Die zu belegenden Fächer sind in der folgenden Abbildung dargestellt:
Leistungskursfächer sind grundsätzlich schriftlich zu belegen, ebenso das 3. und 4. Abiturprüfungsfach (s.u.). Darüber hinaus müssen in allen mit (s) gekennzeichneten Fächern Klausuren geschrieben werden. Pro Halbjahr sind in allen Fächern grundsätzlich zwei Klausuren zu schreiben.
Abiturprüfung
Abiturprüfungsfächer sind die beiden Leistungskurse, in denen Klausuren zu schreiben sind. Darüber hinaus müssen aus den Grundkursfächern zwei weitere Fächer als 3. und 4. Abiturprüfungsfach ausgewählt werden. Im 3. Abiturfach ist ebenfalls eine Klausur zu schreiben und im 4. Abiturfach muss eine mündliche Prüfung abgelegt werden. Bei der Festlegung dieser Prüfungsfächer gibt es ebenfalls Vorgaben, die der folgenden
Übersicht zur Abiturprüfung entnommen werden können:
Beratung, Betreuung und Begleitung
Die zahlreichen Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung der Schullaufbahn in der Oberstufe aber auch der in dieser Zeit stattfindende Übergang in die Erwachsenenwelt mit all seinen Herausforderungen und Veränderungen, erfordern eine engmaschige Begleitung und Betreuung der Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe.
Zentrale Informationsveranstaltungen
In insgesamt vier zentralen Informationsveranstaltungen wird im Laufe der Oberstufe ausführlich über die jeweils anstehenden Phasen der Schullaufbahn informiert:
- 2. Halbjahr Klasse 10: Aufbau der Oberstufe, Wahlen zur Einführungsphase (gemeinsam für Schüler und Eltern)
- 2. Halbjahr Klasse 11: Wahlen zur Qualifikationsphase, insbesondere der Leistungskurse (gemeinsam für Schüler und Eltern)
- Beginn Klasse 13: Bedingungen für die Zulassung zur Abiturprüfung (für Schüler und Eltern getrennt)
- Ende Klasse 13: Ablauf der Abiturprüfungen (für Schüler)
Weitere Unterstützungsangebote
Jede Jahrgangsstufe wird kontinuierlich durch zwei Jahrgangsstufenleiter und die Oberstufenkoordination betreut. Dazu wird in Microsoft Teams für jede Stufe eine Gruppe eingerichtet, die in der gesamten Oberstufenzeit als zentrale Informations-, Austausch- und Beratungsplattform dient. Im Zusammenhang mit den Fachwahlen erfolgen über die zentralen Informationsveranstaltungen hinaus klassen- bzw. kursweise Beratungen und es werden außerdem individuelle, persönliche Beratungsgespräche durchgeführt.
LuPO
LuPO (Laufbahnberatungs- und Planungstool Oberstufe) ist ein kleines vom Land NRW bereitgestelltes Softwaretool, das für die Planung der individuellen Schullaufbahn eingesetzt wird. Leider gibt es derzeit nur eine auf Windows-Systemen lauffähige Version. Für die Arbeit wird zudem eine individuelle Wahldatei benötigt, die von der Jahrgangsstufenleitung zu Beginn der Oberstufenzeit für jeden Schüler erzeugt und ihm ausgegeben wird.
Das Programm kann unten unter „Links“ heruntergeladen werden. Dort finden sich außerdem eine kleine Anleitung und ein Muster für die individuelle Wahldatei.
Besondere Ereignisse und Angebote
Sozialpraktikum
In Klasse 11 absolviert jeder Schüler nach den Herbstferien ein dreiwöchiges Sozialpraktikum. Praktikumseinrichtungen können zum Beispiel Kindergärten, Tagespflegeeinrichtungen, Grundschulen, Behinderteneinrichtungen, Krankenhäuser oder Altenheime sein. Das Praktikum wird durch die Schule vorbereitet, begleitet und nachbereitet. Detaillierte Informationen finden sich in dem betreffenden Bereich der Schulhomepage, der unten unter „Links“ verlinkt ist.
Soziales Engagement
Die Möglichkeiten zum sozialen Engagement aus der Sekundarstufe I, wie der Schulsanitätsdienst, das Engagement im Service- oder Technikteam oder die Teilnahme an musischen Gruppen, bleiben erhalten und werden um weitere Möglichkeiten, wie die Mitarbeit in der SV oder den Tutorendienst für die Erprobungsstufe erweitert.
Auslandsaufenthalt
Es besteht die Möglichkeit, sich für einen halb- oder ganzjährigen, von einem externen Anbieter organisierten oder selbstgeplanten Auslandsaufenthalt mit Besuch einer örtlichen Schule beurlauben zu lassen. In der Regel ist die 11. Klasse, insbesondere das 1. Halbjahr, der ideale Zeitpunkt dafür. Sollte ein solcher Aufenthalt geplant werden, so ist im Vorfeld ein Beratungsgespräch mit dem Oberstufenkoordinator zu führen, in dem die Modalitäten insbesondere des Wiedereinstiegs in den Unterricht nach der Rückkehr aus dem Ausland vereinbart werden. Der Auslandsaufenthalt selbst ist dann über das normale Beurlaubungsformular mit einem Nachweis der betreuenden Organisation oder der Auslandsschule zu beantragen.
Facharbeit
Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit. Sie hat den Zweck, das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten, wie sie beispielsweise im Studium gefordert werden, und die dafür benötigten Arbeitstechniken sowie die damit verbundenen formalen und inhaltlichen Standards zu erlernen und – erstmalig – einzuüben. Jeder Schüler wählt für die Facharbeit ein von ihm schriftlich belegtes Fach. Das Thema wird basierend auf dem eigenen Interesse in Absprache mit der Fachlehrkraft festgelegt. Für das Anfertigen der Facharbeit ist ein Zeitraum von sechs Wochen im zweiten Quartal des 1. Halbjahres der Jahrgangsstufe 13 (Q2) vorgesehen. Die Facharbeit ersetzt dann die Klausur im entsprechenden Fach in diesem Quartal. Zur Vorbereitung auf die Facharbeit findet am Ende der Jahrgangsstufe 12 (Q1) ein Methodentag statt, an dem die Schüler in mehreren Workshops die benötigten Grundlagen, wie Strategien zur Themenfindung, Literaturrecherche, Quellenauswertung, Zitiertechnik und Formatierung, vertiefen und einüben können.
Projektkurse
Projektkurse ergänzen das Angebot in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe. Angebunden an ein oder zwei Referenzfächer bieten sie die Möglichkeit zum verstärkten selbstständigen und kooperativen, fächerübergreifenden, projektorientierten Arbeiten und Lernen. Mit der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe wird die Rolle von Projektkursen in Zukunft nochmals deutlich gestärkt. Als neues Angebot in diesem Bereich bietet das Sankt-Bernhard-Gymnasium einen Projektkurs zum Wettbewerb „Jugend debattiert“ an, der systematisch auf eine mögliche Teilnahme an diesem vorbereitet.
Studienfahrten und Exkursionen
Zwischen den Sommer- und den Herbstferien finden in der Jahrgangsstufe 13 (Q2) einwöchige Studienfahrten statt. Jeweils angebunden an einen Leistungskurs werden verschiedene Ziele in Deutschland oder im europäischen Ausland angesteuert. Das Programm vor Ort ist an das Leistungskursfach angebunden, darüber hinaus dienen die Studienfahrten natürlich auch der Persönlichkeitsentwicklung und dem Zusammenwachsen des Kurses.
Berufs- und Studienorientierung
Flankiert von diversen Angeboten der Berufs- und Studienorientierung, teilweise auch von den Maltersern organisiert, werden regelmäßig Beratungstermine von Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit in der Schule angeboten.
Neuaufnahme in unsere gymnasiale Oberstufe
Ist an einer anderen Schule die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben worden, so ist ein Wechsel zum St.-Bernhard-Gymnasium in die Jahrgangsstufe 11 möglich, bei erreichter Versetzung in die Qualifikationsphase kann auch eine Aufnahme in die 12. Klasse erfolgen. In jedem Fall ist zuvor ein Aufnahmegespräch mit dem Oberstufenkoordinator erforderlich, das bitte per mail (d.gluenz@stb-schulen-willich) vereinbart wird.
Es ist zu beachten, dass in den Fällen, in denen in der Sekundarstufe I nicht schon zumindest vier Jahre eine zweite Fremdsprache belegt wurde, das Fach <Spanisch neueinsetzend> in der Oberstufe zwingend belegt werden muss.
Für die Anmeldung am St.-Bernhard-Gymnasium sind im Prinzip dieselben Unterlagen erforderlich, wie bei der Anmeldung zur Klasse 5. Einen Link mit der Übersicht über die benötigten Unterlagen ist im Folgenden unter „Links“ zu finden.
LuPO Beratungssoftware
Achtung: Diese Downloads nur auf dem Computer ausführen!
Die Oberstufenleitung
Dies sind Ihre Ansprechpersonen:
Oberstufe insgesamt
Einführungsphase
Qualifikationsphase 1
Durch die Umstellung auf G9 entfällt die Stufe Q1 im Schuljahr 2024/2025.
Qualifikationsphase 2
Q2: Herr Achenbach und Frau Velten