Religion
Der Religionsunterricht ist am St. Bernhard Gymnasium für die Schüler aller Jahrgangsstufen verpflichtend.
Der Religionsunterricht wird in den Schulen des Landes Nordrhein-Westfalen gemäß der Landesverfassung nach Konfessionen getrennt erteilt. Dieses Konfessionalitätsprinzip ist zu verstehen als Öffnung im Geist der Ökumene und fordert Dialogbereitschaft. Schülerinnen und Schüler sind erst dann in der Lage, ihre eigene religiöse Identität zu finden, wenn sie um die Bedeutung von Konfessions- und Religionszugehörigkeit wissen.
Darüber hinaus haben Gemeinschaft fördernde und religiöse Rituale, Feste und Feiern, konfessionelle und ökumenische Gottesdienste ihren Stellenwert.
Katholische Religion
Der katholische Religionsunterricht stellt sich dem biblischen Auftrag, „jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15) und nimmt dadurch teil an einer Aufgabe, die dem Christentum immer wieder gestellt war und ist: unter den Bedingungen des jeweiligen kulturellen Kontextes und in Vergewisserung mit der Vergangenheit auszudeuten, was der christliche Glaube ist und was er den Menschen sagen will. Der katholische Religionsunterricht reflektiert Religion und Religiosität entsprechend der Bezugswissenschaft Katholische Theologie und dem Glauben der Kirche. Zugleich bietet er den Raum für die Entwicklung und Ausbildung einer Fragehaltung sowie für die Begegnung mit religiösen Phänomenen und christlicher Praxis. Er ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, ihre Fragen und Erfahrungen zum Anspruch des christlichen Glaubens in Beziehung zu setzen. Dabei nimmt er die Fragen und Antwortversuche der Kinder und Jugendlichen ernst, die sich insbesondere in der Umbruchsituation von der Kindheit ins Jugendalter stellen. In seiner korrelativen Ausrichtung geht es ihm darum, dass „Glauben im Kontext des Lebens nachvollziehbar und das Leben im Licht des Glaubens verstehbar“ wird.
Vor diesem Hintergrund steht der Religionsunterricht vor den Aufgaben,
- strukturiertes und lebensbedeutsames Grundwissen über die Heilige Schrift sowie den Glauben der Kirche zu vermitteln,
- reflektierte Begegnung mit Formen gelebten Glaubens zu ermöglichen und
- die religiöse Dialog- und Urteilsfähigkeit zu fördern.
Evangelische Religion
Das Lernen und Lehren im Evangelischen Religionsunterricht folgt einer ganzheitlichen, biblisch-christlich grundgelegten Sichtweise vom Menschen als Geschöpf Gottes. Dabei gelten folgende Grundsätze: Erfahrungsorientierung, Beziehung stiftendes Lernen, Lernen an Vorbildern und Modellen sowie – bei angemessener Symbolfähigkeit der Schülerinnen und Schüler – auch symboldidaktische Zugänge. Das Fach Evangelische Religionslehre erschließt das Erziehungsziel „Ehrfurcht vor Gott und Achtung vor der Würde des Menschen ...“ nach evangelischem Verständnis. Maßgeblich sind dabei das Bekenntnis zu Jesus Christus einerseits und der authentische Erfahrungsraum der Schülerinnen und Schüler andererseits. In diesem Spannungsfeld stiftet der Evangelische Religionsunterricht Beziehungen zwischen der Person, christlicher Religiosität und evangelischem Bekenntnis im Sinne eines Dialogs. Er deutet Erfahrungen, vermittelt Wertorientierungen und zeigt Perspektiven für persönliches Handeln auf.
Seine Aufgaben sind:
- Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten zu eröffnen, die christliche Wahrnehmung des Menschen zu entdecken, zu entfalten und zu gestalten und elementar in die biblische Tradition des Alten und des Neuen Testaments einzuführen
- die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler und die biblisch-christliche Tradition in Beziehung zu bringen sowie wechselseitig zu erschließen und zu vernetzen
- den Schülerinnen und Schülern Orientierung auf der Suche nach einer eigenen Lebensausrichtung zu geben
- Perspektiven für Verständigungsbereitschaft, Offenheit, Toleranz und Respekt zwischen Menschen verschiedener Konfessionen und Religionen zu eröffnen
- auf der Grundlage evangelisch-christlicher Wertmaßstäbe Impulse für verantwortungsbewusstes ethisches Handeln zu geben
- evangelische Tradition in Beispielen und Ausdrucksformen gelebten christlichen Glaubens zu vermitteln.